Thomas Mann
Thomas Mann wurde 1875 in Lübeck geboren und siedelte 1894 nach München um. Dort lebte er als freier Schriftsteller bis zur Machtergreifung Hitlers 1933. Da er sich während des Machtwechsels auf Vortragsreise im Ausland befand, kehrte er nicht mehr nach Deutschland zurück.
Familienmitgliedern und Bekannten gelang es, einen Teil von Manns Werkmaterialien, Büchern und persönlichen Schriften (u.a. die Tagebücher) von München nach Zürich zu retten, wo sich der Schriftsteller nach Zwischenstationen u.a. in Sanary-sur-Mer niedergelassen hatte.
Im Dezember 1936 wurde Thomas Mann von den Nationalsozialisten ausgebürgert. Kurz zuvor, im November 1936, hatte er die tschechoslowakische Staatsbürgerschaft erhalten. Bis 1938 lebte Thomas Mann mit seiner Familie in Küsnacht (ZH). Der Anschluss Österreichs im selben Jahr bewegte ihn zur Emigration in die USA, wo er in Princeton (New Jersey) und Pacific Palisades (Kalifornien) lebte.
1944 erhielt er die amerikanische Staatsbürgerschaft. 1952 kehrte er aus dem Exil nach Europa zurück und liess sich zuerst in Erlenbach (ZH) und danach in Kilchberg (ZH) nieder. Am 12. August 1955 starb Thomas Mann im Kantonsspital Zürich.
Für seinen Roman "Buddenbrooks" erhielt Thomas Mann 1929 den Nobelpreis für Literatur. Aufgrund der politischen Ereignisse in Deutschland während der Weimarer Republik und des Dritten Reichs äusserte sich Thomas Mann in zahlreichen öffentlichen Reden, Vorträgen und publizistisch zum Zeitgeschehen und bezog als Vertreter des "anderen Deutschland" entschieden Position gegen das nationalsozialistische Deutschland.